HP-Viren, die Impfung gegen Krebs – und was das mit Dir zu tun hat!
Das Video entstand in Kooperation mit MSD.
HPV: Die drei Buchstaben stehen für humane Papillomviren. Die heißen so, weil diese Viren (also Krankheitserreger) nur bei Menschen (engl. human) vorkommen. „Papillom“ ist der Fachbegriff für eine Hautveränderung, also eine Art Tumor. Humane Papillomviren sind also Viren, die nur Menschen befallen und Tumore auf der Haut verursachen können. Moment mal – Tumore? Das ist doch Krebs, oder?
Ja und nein. Nicht jeder Tumor ist Krebs, und nicht alle HP-Viren lösen Tumore aus. Mit den meisten der etwa 200 Viren kommt unser Immunsystem, also die körpereigene Schutztruppe, ganz gut klar. Dein Immunsystem sorgt dafür, dass Du gar nichts davon mitbekommst. Und wenn doch mal …? Mit der HPV-Impfung schützt Du Dich!
Von „nichts bemerkt“ über Warzen bis Krebs: Alles möglich!
Ein paar HP-Viren lösen wirklich Krebs aus. Die nennen wir „Hochrisikotypen„. Und dazwischen gibt es auch noch etwas, nämlich die „Niedrigrisikotypen,“ die Warzen verursachen. Warzen sind Veränderungen der Haut. Vereinfacht ausgedrückt will sich der Körper vor den Viren schützen und verpackt sie in kleine Hautwucherungen, die ein bisschen wie Blumenkohl aussehen und richtig fies jucken. Diese Feigwarzen kommen überall dort vor, wo es warm und feucht ist. Also im Genitalbereich, in der Poritze, im Mastdarm und sogar im Mund.
Pfoten weg!
Genau: Körperkontakt überträgt Viren. Mit HP-Viren kannst Du Dich bei jedem (engen) Körperkontakt infizieren. Küssen, Streicheln, Geschlechtsverkehr – die Viren werden über die Haut übertragen. Jede Haut, also Hände, Lippen, Genitalbereich, überall. Echt fies!
Natürlich willst Du nicht auf Körperkontakt verzichten, wenn Du jemanden wirklich gern hast. Niemand will das. Deshalb infizieren sich fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens einmal oder sogar mehrmals mit HP-Viren. In Zahlen: neun von zehn Menschen.
Die Impfung gegen Krebs
Also fassen wir zusammen: HP-Viren können harmlos sein, können aber auch Warzen und Krebs auslösen. Zum Glück gibt es eine Impfung gegen HP-Viren. Die HPV-Impfung enthält die Erkennungsmerkmale von neun verschiedenen HP-Viren. Du kannst Dir das ein bisschen wie Polizeiarbeit vorstellen: Die Impfung ist so etwas wie die dicke Mappe mit den Fahndungsfotos bei der Polizei. Die Verbrecherjäger – und das sind echte Profis – bekommen die Fahndungsfotos vorgelegt, damit sie die Bösewichte sofort erkennen und unschädlich machen können.
Das heißt: Dein Immunsystem lernt durch die Impfung, wie die HP-Viren aussehen, und erkennt sie danach sofort. Und macht sie platt, ganz klar! Weil Dein Immunsystem echt woke ist, erkennt es nach der HPV-Impfung aber nicht nur die neun HP-Viren, gegen die Du geimpft bist, sondern auch deren Verwandte und Freunde. Die sehen nämlich ähnlich aus. Der Neunfach-Impfstoff schützt Dich vor deutlich mehr Viren. Wie viele genau? Keine Ahnung! Denn wenn die Impfung hilft, gibt es keine Infektion, die man nachweisen könnte, um zu zählen!
Kostet nix!
Genau das ist sinnvoll. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt, dass sich alle Menschen ab einem Alter von neun Jahren gegen HPV impfen lassen. Mädchen, weil die Impfung vor dem Auslöser von Gebärmutterhalskrebs schützt. Jungen, weil die Impfung gegen Peniskrebs, Krebs am Anus und im Mund schützt. Wer geimpft ist, kann HP-Viren auch nicht übertragen. Mit der Impfung schützt Du also nicht nur Dich selbst vor Krebs, sondern auch die Menschen, die Dir besonders nahe kommen dürfen. Die Krankenkassen bezahlen die Impfung, das ist für Dich also kostenlos.
Neugierig geworden? Dann frag doch einfach mal in Deiner Haus- oder Kinderarztpraxis nach! Die Ärzte und Ärztinnen wissen eine Menge über die Impfung gegen Krebs und können Dich, wenn Du das willst und gesund bist, auch gleich impfen. Es wäre schön, wenn Du vorher mit Deinen Eltern darüber redest. Wenn Du 14 Jahre oder älter bist, musst Du das aber nicht. Denn dann darfst Du selbst entscheiden, ob und wogegen Du geimpft sein willst.